Unsere Mobilität lässt uns Räume passieren, die von medialer Information aufgeladen sind. Wir bewohnen psychologische Landschaften, die von den Emissionen von Smartphones und mobilen Gadgets, von Fernseh- und Radiosendungen durchwoben sind. Die schnelle Auswahl von Informationspartikeln aus unterschiedlichsten Quellen hat sich zu einem gängigen Konsum-Habitus entwickelt. Wie aber wird unsere Wahrnehmung dadurch beeinflusst? Beschreiben die Versatzstücke aus Rede, Musik und medialem Rauschen eine eigene Sprache? Eine genuine neue Bedeutungsebene, die sich aus uneinheitlichen, audiovisuellen Partikeln zusammensetzt? Einen transzendenten Imperativ, dem wir unbewusst folgen?
Radiosands ist eine begehbare Installation, in der mehrere gleichzeitig stattfindende Radiosendungen analysiert und neu zusammengesetzt werden. Sie nutzt die Geschwindigkeit und algorithmische Potenz digitaler Technik, um eine neue Erfahrung zu schaffen: Eine Echtzeit-Collage von klanglichen Fragmenten, die innerhalb einer raumgreifenden Skulptur erfahrbar gemacht wird. Die räumlich-zeitliche Choreographie der akustischen Teilchen entwickelt sich zu einer neuen Einheit.